Verhaltensfragen: Verhalten Hund mit kleinem Kind

Frage von Rita:

Hallo liebes Dogcircle Team,

die Situation im Video hat uns verunsichert, bräuchten Hilfe um das Verhalten vom Hund zu deuten.

Sie ist ein Familienhund, gegenüber fremde Erwachsene zeigt er manchmal territoriales Verhalten. Familienmitglieder sind ihr heilig, das Kind im Video gehört seit 10 Monaten auch zur Familie. 
Das Kind und der Hund sind nie alleine zusammen. Meine Frage bezieht sich darauf, ob der Hund sich hier überfordert und unsicher fühlt, oder ob sein Verhalten eher spielerisch zu deuten ist. Mein Gefühl sagt, dass der Hund Signale in Richtung "lass mich bloß in Ruhe" sendet - wie sehen Sie das?

Herzlichen Dank für die Antwort vorab.

Viele Grüße,

Rita

unsere Antwort:

Jennifer Bernal-Pickenpack:

Hallo Rita! 

Meines Erachtens, aus dieser Sequenz heraus, hast du das richtige Bauchgefühl. 
Er macht deutlich, dass er das nicht möchte. Euer Hund schnappt ab und sendet somit eine Wahrung an euer Kind. 
Er ist vermutlich zwiegespalten, vllt auch etwas überfordert; denn zeitweise sendet er auch Beschwichtigungssignale (zB über die Schnauze lecken), womit er vermutlich sagen möchte "Ich will kein Stress, aber lass mich, bitte!" Dafür wäre es natürlich gut, wenn wir als Trainer mehr Einblick in euren Alltag hätten um das alles genauer beurteilen zu können! 
Auf die Signale vom Hund reagiert das Kind natürlich nicht und somit muss er deutlicher werden. 

Kann es sein, dass oben auf der Ablage etwas liegt, was euer Hund gerne hätte? 
Er schaut nämlich häufiger nach oben. 
Wenn dem so ist, würde euer Kind zeitweise auch noch zwischen ihm und dem Objekt der Begierde sein, was nicht zur Entspannung der Situation beiträgt! 

Der Durchgang mit dem Babygitter, könnte er dort den Raum verlassen, wenn das Gitter offen wäre? 

Ich würde euch als erste Maßnahme empfehlen, stellvertretend für euren Hund, die Situation zu entsressen. Das Kind in diesem Fall aus der Situation nehmen und dem Hund Freiraum geben. 
Somit muss euer Hund das nicht regeln und nicht noch deutlich zu verstehen geben, dass er das so nicht möchte! 
 

Wenn ihr euch weitere Ansätze wünscht, Trainingsmöglichkeiten, Optimierung des Managements oder Unterstützung bei der Analyse der Körpersprache freuen wir uns, wenn wir euch im Einzeltrainingstermin besuchen dürfen! 
 

Herzliche Grüße 

Jenny